HIRNLUPF
Sich ein wenig Frischluft zuzufächeln, genügt heute bei Weitem nicht mehr. Die Enge des Schädels erfordert, alle paar Jahre das Gehirn kräftig durchzulüften. Das sagen auch Experten, die einiges mehr wissen als Experten, die nichts davon verstehen. Und wenn wir Experten sagen, dann meinen wir auch Experten.
Wer deshalb geglaubt hat, mit Waschen, Schneiden, Legen sei es getan, hat sich empfindlich im Frisörsalon geirrt. Es kann nicht sein, dass die Hirnmasse der werktätigen Bevölkerung den langsamen Erstickungstod erleidet, während andere auf unserem Sofa herumdümpeln und unsere Paprikachips knabbern.
Neuste Untersuchungen legen nun den Verdacht nahe, dass das Gehirn mit dem Käfighuhn nur entfernt verwandt ist. Der Käfighuhnkäfig ist verglichen mit dem Schädel weit besser durchlüftet. Ein Käfighuhn ist von daher viel weniger auf einen Lupf angewiesen als bisher angenommen. Andererseits ersetzen neumödige Frischluftzufuhren den traditionellen Hirnlupf nicht.